Der Platzbedarf, die Aufmachung, der Spielfluss, die Zugänglichkeit, das ganze Spiel ist ausladend. Man braucht einen riesigen Tisch für ein Spielbrett, das lediglich eine Kartenablage darstellt, wobei enorm viele Zwischenräume gelassen wurden. Die Gestaltung des Spielmaterials ist eigentlich angenehm schlicht, doch leider sind die wichtigen Kartentexte dennoch unangenehm klein. Ständig werden die Karten rumgereicht, damit jeder noch mal genau lesen kann, doch eine Runde später hat man die Hälfte wieder vergessen. Dabei müsste man die Eigenschaften von einem guten Dutzend Karten in die Zugplanung einbeziehen.
Bewertung: Naja!
Entsprechend stockt Beyond the Sun, weil sich die bestmögliche Kombi nicht so einfach ausfindig machen lässt. Jede Karte ist anders, obwohl der Technikbaum eigentlich die vier, fünf verschiedenen Aktionsmöglichkeiten, die Dennis K. Chan mit seinem Werk bereit hält, lediglich auf verschiedenste Weise variiert. Nur wie genau, das müsste man jede Runde präsent haben. Im Resultat fällt es schwer ins Spiel reinzukommen und es wird nicht leichter, weil ja immer mehr Karten aufgedeckt werden. Während somit einerseits enormer Planungsaufwand betrieben werden müsste, bringen die verschiedenen Karten, die aufgedeckt werden, andererseits eine gehörige Zufallskomponente ins Spiel. Im Resultat ruckelt man Beyond the Sun durchs All.
Beyond the Sun ist ein Arbeitereinsetzspiel mit Technologiebaum, das für 2-4 Spieler funktioniert aber mit mehr Spielern spannender verläuft. Trotz der Angabe ab 12 Jahren sollte man angesichts des hohen Lese- und Abwägungsbedarfs bei gleichzeitig fordernder Spielanlage und erschlagender Tischpräsenz wohl eher erst 14-Jährige mit diesem Expertenspiel konfrontieren. Einschließlich dem aufwändigen Aufbau braucht man eher über zwei Stunden.