Imperial Steam: Südbahn-Sim

Das ist mal thematisch! 1837: Der Kaiser von Österreich will eine Eisenbahnstrecke von Wien nach Triest ans Meer, um die Wirtschaft zu stärken und wohl auch fürs Prestige. Wir Unternehmer hoffen daraus Profit schlagen zu können und wetteifern um Gelegenheiten unser Geld zu mehren. Wir starten also in Wien mit einem kleinen Zug, ein paar Rohstoffen und Grundkapital. Nun können wir Arbeiter anheuern, die wir zusätzlich zu den Rohstoffen für den Streckenbau und den Betrieb von Fabriken brauchen, welche wir kaufen können. Wir können Investoren anlocken, indem wir ihnen Anteile an unserem Unternehmen überlassen. Wir müssen einen Bahnhof bauen, wenn die Strecke sich verzweigen soll. Wir können Rohstoffe in kleinen Mengen sofort beziehen oder für später bestellen. Wir können größere Loks kaufen, die längere Züge ziehen können. Bei alledem ist das Geld immer knapp.

Bewertung: Nett!

Was will das Unternehmerherz mehr? Die Regeln sind umfangreich, aber eingängig, weil sie durchwegs thematisch sind. Selten hat sich ein Spiel so sehr wie eine Simulation angefühlt und selten musste man so hart kalkulieren und planen, um keine Verluste zu machen. Jeder Streckenabschnitt kostet einige Mühe und so ist es nicht selbstverständlich, dass man auch in Triest ankommt. Das macht alles Laune und doch begeistert der Bau der so genannten Südbahn nicht restlos. Spielzüge sind nicht selten eher aus purer Not geboren denn eine echte Entscheidung. So manches Mal hat man die nächsten vier Züge im Kopf, die beinahe alternativlos sind, will man den Laden nicht an die Wand fahren. Da trifft es sich ganz gut, dass Interaktion nur als Rennen um die ein oder andere Gelegenheit stattfindet, denn Unplanbarkeit kann wirtschaftlich katastrophale Folgen haben. Ein bisschen wie im richtigen Leben. Da weiß man dann wieder, warum man lieber spielt.

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