Es dauert eine Weile ehe sich erschließt, wann welche Karte ihre Stärken am besten zur Geltung bringt. Und es dauert eine Weile bis sich ein Gefühl einstellt, wann eine Karte zwar stark wäre, aber durch einen Mindbug zum Verderben bringenden Bumerang wird. Schließlich dauert es noch eine Weile herauszufinden, wann mit welcher Karte angegriffen werden sollte. Das ganze Spiel ist eine Frage des raffinierten Timings, der nervenzerreißenden Risikoabwägung, des kalkulierten Opferbringens. In jedem Zug gilt es genau zu überlegen: Karte ausspielen oder angreifen? Wenn ja, welche Karte? Was kann der Gegner dann machen? Kann ich seinen nächsten Angriff blocken? Wenn ja, wie?
Bewertung: Spitze!
Obendrein ist da noch die knifflige Sache mit den Mindbugs: Wenn ich jetzt diese Karte ausspielen möchte, sie sich aber durch einen Mindbug gegen mich wendet, verkrafte ich das? Oder andersherum: Soll ich für diese Karte jetzt einen Mindbug opfern oder noch warten?
Jede Karte kann je nach Situation stark sein und wenn sie es jetzt nicht ist, dann vielleicht schon bald, denn die Lage ändert sich oftmals recht schnell und vielleicht kann ich sie auch herbeiführen, sodass eine Karte stark wird. Das Spiel ist richtig ausgefuchst und genau so ausgefuchst lernt man es nach und nach auch zu spielen. Es kommt ständig zu fordernden Situationen, die sich in ihrer Gemengelage nicht gleichen. Entsprechend wirkt die Altersangabe ab 8 Jahren etwas zu tief gegriffen, eher ab 10.
Damit das Spiel richtig läuft, sind zwei Regelklarstellungen wichtig, die sich auf BBG finden, während das beiliegende Regelheft lückenhaft genannt werden muss: Anders als normale Angriffe werden Effekte von Karten immer durch die Person zugewiesen, die die Karte gespielt hat. Robuste Kreaturen haben zwei Leben, gleichgültig ob sie durch Kämpfe oder Karteneffekte Schaden nehmen. Dann kann es ungetrübt losgehen mit dem grandiosen Karten-Feuerwerk aus der Mini-Schachtel.