Nein, Terra Mystica ist kein 4X-Spiel. Expand und exploit ja, aber explore und exterminate nein. Hier wird nicht gekämpft und zerstört. Es geht friedlich zu, aber nicht kontaktlos. Im Gegenteil: Der Kontakt bringt einerseits Vorteile in Form von mehr Aktionspotential, birgt andererseits aber die Gefahr, eingeschlossen oder abgedrängt zu werden. Das Stellungsspiel erinnert ein wenig an Catan: Am Anfang muss man seine ersten zwei Siedlungen errichten und die Standorte sind für den Spielverlauf sehr bedeutsam. Dann geht es darum, Ressourcen zu schöpfen und die Gebäude aufzuwerten. Anders als bei Catan helfen dabei nicht die Würfel, sondern es handelt sich um eine knifflige Optimieraufgabe aus Rundenboni und -wertungen. Der Sieg wird dann anhand von Mehrheiten auf dem Brett und bei den Kulten ausgetragen.
Bewertung: Empfehlung!
Alles in allem ein gut abgeschmeckter Mix aus verschiedenen Mechanismen gewürzt mit einer guten Portion Asymmetrie durch die verschiedenen Völker, deren Stärken je nach Kombination mit anderen Völkern unterschiedlich zur Geltung gebracht werden wollen. Obwohl das Spiel ziemlich viel Optimierung fordert, kommt Interaktion dank Mehrheiten, Nachbarschaftsvor- und nachteilen sowie dem Wegschnappen von Aktionsmöglichkeiten nicht zu kurz. Aufgrund der eingängigen Regeln und der sehr guten Symbolik spielt sich Terra Mystica sogar gut mit Kindern ab 12 Jahren.