Paleo: Thematisch!

Morgens im Lager wird entschieden: Weil eine Gruppe sich der (roten) Gefahr stellt, sollen die anderen sich bereit halten zu helfen. Also gehen die einen (nur kurz) in den Wald und die anderen (mal eben) in die Berge, um zu schauen was so los ist. Eine Gruppe bleibt im Lager. Oha, leider genügt genügt die vorgehaltene Hilfe nicht, denn diesmal hätte es eine Fackel gebraucht, und die ist bei der Gruppe, die sich im Wald leider verlaufen hat und deshalb nicht zu Hilfe eilen kann.

Bewertung: Nett!

Ja, thematisch ist Paleo eine tolle Umsetzung! Doch leider heißt das auch, ohne einen guten Schuss Glück geht nichts. Spielerisch bleibt man den Karten ein wenig ausgeliefert. So sehr man anhand der Rückseiten auch spekulieren kann, oft kommt es doch anders als gedacht und dann macht man halt das Beste draus.

Da kann man sich schon mal gespielt fühlen, denn für die Siegbedinung reicht es dann nur, wenn das Glück hold ist. Andererseits wäre ein solches kooperatives Spiel ohne Glückskomponente schlicht eine Rätselrunde. Ohne geht es also nicht und nebenbei wird so die Ungewissheit der rauen Welt unserer Urahnen eingefangen.

Im Resultat bestätigt Paleo trotzdem einen Verdacht, wie das Kennerspiel des Jahres ausgewählt wird: Im Zweifel kommt das Spiel mit weniger Wiederspielreiz zum Zug, weil es zugänglicher wirkt. Würde es nicht genügen, so möchte man deshalb fragen, dieses Prinzip auf das Spiel des Jahres zu beschränken und mit dem Kennerspiel zu beweisen, dass es Spiele gibt, bei denen sich ein kleine Einstiegshürde lohnt?

Apropos Einstiegshürde: Paleo ist nur für die Mitspieler leicht zugänglich, nicht jedoch für die Person, welche das Regelstudium übernimmt, denn die Regelhefte präsentieren sich einigermaßen unübersichtlich.

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