Cryptid: Ausschlussprinzip ohne Spiel!

Reihum leiert man den Mitspielern Hinweise per Ausschlussprinzip aus den Rippen, indem man durch Fragen den Typ ihres Hinweises ermittelt. Da alle gewonnene Information auf dem Spielbrett für alle sichtbar dokumentiert wird, haben alle immer exakt den gleichen Stand – bis eben auf ihren eigenen Hinweis. Zumindest solange der sich nicht auf dem Spielbrett komplett erschließen lässt. Folgerichtig endet das Spiel zuverlässig bei der Person, bei der sich entweder alle Hinweise deduktiv erschließen lassen oder bei der, deren Hinweis zufällig als einziger noch nicht entschlüsselt wurde. Aber warum ist Cryptid dann kein Kooperationsspiel, wenn alle gleichermaßen zur Enttarnung beitragen, ohne systematische Möglichkeit sich Vorteile zu verschaffen.

Bewertung: Naja!

Gegenüber dem Klassiker Cluedo, der wohl als Referenz gelten darf, fällt damit die diebische Freude weg, aus zwei Hinweisen einen Schluss ziehen zu können, der aufgrund der Sitzposition niemandem sonst zur Verfügung steht, ebenso wie das gebotene Taktieren mit den eigenen Hinweisen bei den Fragen oder wenn man bei der Antwort aus mehreren möglichen Hinweisen wählen kann. Verglichen damit ist Cryptid dann ein Rückschritt, der für sich noch nicht mal eine bessere Aufmachtung verbuchen kann. Das Spielbrett mutet wie eine trostlose Computergrafik an und die Spielsteine wirken, als wären die Farbpigmente ausgegangen und sind deshalb nicht nur für Farbsehschwache kaum zu unterscheiden. Wenigstens erspart man sich die Notizen, ohne die bei Cluedo nichts zu holen ist.

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