Ja stimmt, Azul ist geradezu simpel und ja, es gibt jede Menge andere schnelle, einfache Spiele. Warum findet man trotzdem so leicht Mitspieler in jedem Alter? Da ist zunächst mal der konstruktive Aspekt. Man baut sich etwas auf und gemessen an der Mechanik ist das Thema deshalb treffend gewählt. Dann ist da die logische Herausforderung. Man muss strategisch vorgehen, sonst wird das nix. Obwohl das teilweise durchaus komplex wird, bleibt die Funktionsweise so nachvollziehbar, dass Kinder mithalten können.
Bewertung: Spitze!
Dabei kann man sogar taktische Varianten beschreiten: Will man über die Spalten punkten, bekommt man nur schwer Farben voll, vor allem wenn dann noch jemand auf ein schnelles Ende und somit vorrangig auf die Zwischen- statt die Endwertungen setzt. Schließlich herrscht zuweilen sogar unangenehm viel Interaktion, wenn die anderen dafür sorgen, dass man seinen Keller voller Steine legen muss und die Minuspunkte den schönen Vorsprung zu Nichte machen. Nicht nur schnelle Spiele sind gerne entweder eindimensional oder destruktiv oder glückslastig oder autistisch oder lassen große Leistungsunterschiede hervortreten. Azul gelingt es auf wundersame Weise, dass nichts davon den Spaß verdirbt.