Memory kennt jede:r und doch ist es nicht so alt, wie man vielleicht denkt, kam es doch erst ein gutes Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Markt. Bis es dann eine Version für die Kleinsten gab, dauerte es nochmal eine ganze Weile. Mit Mein erstes Memory ist Ravensburger kurz vor der Jahrtausendwende zielsicher auf den Trend aufgesprungen, jüngere Zielgruppen für die Welt der Spiele anzusprechen.
Bewertung: Empfehlung!
Geschichte: das Jahrtausend der Kleinen
Vorläufer zum Spiel gab es schon einige Jahre, mit der Veröffentlichung 1959 durch Ravensburger wurde Memory dann weltbekannt. Genau vier Jahrzehnte später brachte der Verlag dann pünktlich zum neuen Jahrtausend eine vereinfachte Version heraus. Statt 72 enthält die Schachtel nur 24 Karten und wird so für Kinder ab 2,5 Jahren bewältigbar.
Mechanik: merken, merken, merken
Der Ablauf blieb zum Original unverändert und ist somit allseits bekannt: Zwei Karten aufdecken und vergleichen. Sind sie unterschiedlich werden sie wieder verdeckt und die:der Nächste ist dran. Sind sie gleich, darf man das Paar behalten und hat noch einen Versuch.
Interaktion: aufpassen, aufpassen, aufpassen
Alle sind ständig gefordert, sich zu all die aufgedeckten Karten möglichst zu merken, wo sie liegen, egal wer gerade dran ist. Die Aufmerksamkeit der Kleinen ist also gefordert und wird gefördert.
Glück: anfangs ja, später weniger
Natürlich braucht es gerade am Anfang Glück, zwei gleiche Karten aufzudecken, weil noch nichts über die Auslage bekannt ist. Ein schöner Zufall ist es auch, wenn unmittelbar im Zug zuvor eine Karte aufgedeckt wurde, zu der man die passende Dublette kennt. Um so länger das Spiel aber dauert, desto mehr kommt es auf die Merkfähigkeit an. Manchmal kann man dann viele Paare auf einmal abräumen.
Aufmachung: voll und ganz kindgerecht
Mein erstes Memory ist voll und ganz auf die Kleinen zugeschnitten. Große Karten, dicker Karton und passende Motive: Katzen, Züge, Sandspielzeug, Puppen usw. machen den Kindern keine Schwierigkeiten. Sie können klar erkennen, worum es sich handelt.
Komplexität: nicht doch
Memory war schon im Original ergreifend einfach.-Durch die Reduzierung auf ein Drittel der Karten, wird es für die Kleinen leicht zugänglich.
Thematik: beliebig
Die ursprüngliche Variante von Mein erstes Memory kannte kein eigenes Thema. Mittlerweile gibt es aber auch Versionen etwa nur mit Fahrzeugen.
Spieldauer: 10 Minuten
Mein erstes Memory dauert nur wenige Minuten und fügt sich so in die Aufmerksamkeitsspanne der Kleinen und übt doch die Konzentration.
Spielerzahl: 2-4
Aufgrund der geringen Kartenzahl kann man anders als beim Original nicht mehr mit 5 oder 6 Spielern spielen, aber das will eigentlich ohnehin keiner.
Spielalter: 3-5 Jahre
Memory eignet sich wunderbar für einen frühen Einstieg in die Spielewelt. Schon früh kann das Gedächtnis von Kindern mit dem von Erwachsenen mithalten, sodass für Spannung und Erfolgserlebnisse gesorgt ist. Dennoch würde ein normales Memory sehr kleine Kinder noch überfordern. Ab drei Jahren kann es aber los gehen. Wenn sie dann mal fünf Jahre alt sind, müssen sich Erwachsene auch beim großen Memory warm anziehen.
Spielgefühl: Memory
Memory eignet sich früh für ein Spiel in der Familie. Hier können Kinder auf Augenhöhe mitspielen, denn Merkspiele bleiben für Erwachsene eine Herausforderung. Mein erstes Memory eignet sich sogar für Eltern, die daran vielleicht nicht so viel Spaß haben, weil es einfach sehr schnell und flüssig läuft. Muss man sich beim Original konzentrieren, spielt sich diese Variante immer locker.
Autor: es war einmal eine Zeit vor dem Autorenspiel
Memory stammt noch aus einer Zeit, bevor die Autoren stets deutlich auf der Schachtel vermerkt waren. Tatsächlich scheint das Spielprinzip mehrere Erfinder zu haben. Bei Ravensburger ist letztlich damit William Hurter vorstellig geworden.
Preis: in Ordnung
Knapp 15 Euro sind nicht günstig, aber in Ordnung für die hohe Qualität des Spielmaterials.
Vergleich: ein sanfter Einstieg
Memory ist wunderbar geeignet, um Kinder an die Welt der Spiele heranzuführen und mit Mein erstes Memory kann man damit schon sehr früh anfangen.
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