Russian & Ultimate Railroads: Selbstbelohnungsorgie!

Egal, was ich mache, mit jeder Runde werde ich mit mehr Punkten überschüttet. Die Frage ist nur: Mit welcher Strategie und mit welchen Detailentscheidungen bekomme ich am meisten rausgequetscht. Verschiedene Boni lassen sich auf verschiedene Weise kombinieren, und heizen die Belohnung immer weiter an. Widerstände, Rückschläge, Querschüsse? Fehlanzeige! Obwohl es sich um ein Arbeitereinsetzspiel handelt, bei dem man sich Felder wegschnappen kann, gibt es eigentlich immer auch Ausweichmöglichkeiten, die dann aber nicht ganz so effektiv sind. Es findet also schon die typische Jagd auf die besten Einsetzplätze statt, aber bei relativ milder Abfederung und häufig im weiteren Spielverlauf durch unterschiedliche Strategien nachlassend.

Bewertung: Empfehlung!

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Anno Domini sowie Ausgerechnet Buxtehude/Uppsala: orientierungslos!

Was auf den ersten Blick nach vielen Karten aussieht, wiederholt sich dann doch erstaunlich schnell, was diejenigen bevorzugt, die sich schon vorher besser auskannten, weil sich dann jedes Mal ein paar Orte mehr einordnen lassen. Mit wenig Geographiekenntnissen dagegen wenig reizvoll, weil recht oft blind geraten werden muss und die anderen auf Fehler lauern. Dass die Orte auf der Rückseite nicht in der Karte eingetragen sind, sondern lediglich das Bundesland angegeben wurde, ist mir völlig unverständlich. So lernt man gar nix daraus.

Bewertung: Naja!

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FTW?! Friedemanns tolle Wechselstube!

Wir legen eine Karte mit höherem Wert oder wechseln klein gegen groß, das heißt, wir legen eine kleinere Karte vor uns aus und nehmen eine (meist) größere aus dem Stapel in der Mitte. Später dürfen wir dann die Karte vor uns zusätzlich nutzen, um drüber zu gehen. Fertig ist der Kniff, der aus einem simplen Kartenablagespiel, eine gewitzte Angelegenheit macht. Obwohl die Regeln wirklich einfach sind, dauert es ein paar Runden, ehe sich ein Gefühl einstellt, wie die Angelegenheit anzugehen ist, denn am Ende gibt nur eine Karte auf der Hand Plus- und der Rest Minuspunkte. Hier gilt es also die richtige Mischung hinzubekommen und das ist jedes Mal aufs Neue knifflig und so manches Mal läuft es auch, sehr zur Schadenfreude der Mitspielenden, unglücklich. Anfangs plätschert das Spiel dafür vor sich hin, als hätten es ein paar Karten weniger auch getan. Dass die Kartenwerte nur an den oberen Ecken abgedruckt sind, ist völlig rätselhaft, da die grafische Gestaltung schlicht gehalten wurde.

Bewertung: Nett!

Babel: ein Auf und Ab!

Unentwegt geht es hin und her, auf und ab. Das Spiel macht seinem Namen alle Ehre: Ständig stürzen die Türme ein und dazu noch die babylonische Sprachverwirrung mit den vielen (naja: fünf) Völkern. Thematisch ein Genuss und spielerisch ein Taktikschmankerl. Das Spiel macht Laune durch die ständigen Veränderungen und Umschwünge, durch das Aufbauen und Abreißen, das Ausmanövrieren und Mittendreinschlagen. Von komplett untätigen Zügen bis hin zu richtig wirkungsvollen Kombinationen ist alles drin. Doch das muss man auch verkraften. Das Ganze ist so turbulent, dass bei geübten Spielern dem Glück eine bedeutende Rolle zukommt. Wenn man schnelles Umschlagen schätzt, hat das Spiel deshalb großen Unterhaltungswert, ansonsten Frustpotential.

Bewertung: Spitze!

Startups: Übersichtlich!

Die 45 Karten teilen sich in übersichtliche sechs Sorten auf, von denen wir immer übersichtliche drei (von den Karten, nicht von den Sorten) auf der Hand halten. Wir ziehen jedes Mal eine nach und haben dann für genau eine von vier Karten recht übersichtliche Optionen: Abwerfen oder auslegen. Im letzteren Fall sortieren wir sie nach den sechs Sorten, von denen wir eigentlich möglichst übersichtlich wenige ausliegen haben wollen, aber dafür jeweils mehr als die Mitspieler, denn darum geht es: die Mehrheit bei einem Startup und das heißt Kartensorte. Das ganze Spielgeschehen ist so übersichtlich und wiederholend, dass man es erst kaum glauben kann, dann nach dem Kniff sucht und schließlich resigniert zum Ergebnis kommt: es ist wirklich so übersichtlich. Ganz nebenbei hebelt der hohe Glücksfaktor jede Überlegung aus.

Bewertung: Gähn!

Piranha Pedro: Hier kann man nur verlieren!

Bei diesem Spiel gibt es keinen Gewinner, dafür aber einen Verlierer und zwar denjenigen, den zweimal die Piranhas beißen. Das Spiel lebt davon abzuschätzen, was wohl die anderen tun werden, wobei die eigenen Optionen mit zunehmender Rundenzahl immer kleiner und der Druck damit immer größer werden. Das ist durchaus lustig und schon die Anleitung kommt ebenso humorvoll wie eingängig im Comicstil daher. Für Kinder ebenfalls kein Problem, wenn sie sich mit den Einschätzungen auch ein wenig schwerer tun.

Bewertung: Empfehlung!

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Isle of Skye: Taktisches Puzzle!

Der Vergleich zu Carcassonne liegt zwar nahe, doch ist das Spielgefühl völlig anders: Jede:r hat sein eigenes Stammesgebiet, es werden keine Figuren gesetzt und jedes Plättchen will erst einmal erstanden werden. Im Grunde haben die Spiele bis auf viereckige Plättchen, die man nicht beliebig aneinander legen darf, nichts miteinander zu tun. In jedem Fall fehlt Isle of Skye die Entspanntheit bei gleichzeitg unmittelbarem Feindkontakt von Carcassonne. Dafür läuft das Bieten um die Plättchen auf heftiges Taktieren hinaus, was zwangsläufig zum Grübeln verleitet.

Bewertung: Nett!

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Mischwald: kombiniere, kombiniere!

Hier kann man seiner Sammelleidenschaft freien Lauf lassen. Mal sammelt man dies, mal das; stets darum bemüht ein stimmiges Ensemble zu kreieren, das Punkte abwirft. Viele verschiedene Kombos wollen ausprobiert werden, um dann irgendwann festzustellen, dass sich damit ziemlich unterschiedlich viele Punkte generieren lassen. Wenn die Balance eines Sammelspiels nicht bis zur Unkenntlichkeit jegliche Gelegenheiten nivelliert und es wie hier einen Markt bzw. eine Lichtung gibt, dann wird es taktisch und man sollte nicht mehr einfach blind etwas hineinlegen. Zumindest sofern man in der Lage und Willens ist, den Überblick zu bewahren. Das wiederum ist nicht ganz einfach und so steht man vor der Wahl: nebeneinander her vor sich hin sammeln oder taktisch Karten zurück behalten.

Bewertung: Empfehlung!

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Robinson Crusoe: Depressive Veranstaltung!

Da wird gehungert, gefroren, gekämpft – und das zuweilen mit Händen und Klauen und vielleicht einem kleinen Messer gegen einen Tiger. Seltsamerweise überlebt man nicht selten gegen so ein Raubtier, ramponiert zwar, aber man überlebt. Wie man auch manch andere Unbill überlebt, die das Spiel bereithält.

Bewertung: Naja!

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Libertalia: Ungewöhnlicher Mechanismus!

Wir haben alle die gleichen sechs Karten auf der Hand und versuchen damit die anderen auszumanövrieren, um das meiste Geld zu erbeuten. Es geht also immer darum, zu überlegen, was die anderen wohl machen. Zusammen mit den ausliegenden Beutemarkern und der Rangfolge gemäß Ruhm funktioniert das erstaunlich gut. Mit zunehmender Spieldauer unterscheidet sich dann außerdem immer mehr, welche Karten wir jeweils noch auf der Hand haben, weil wir in unterschiedlicher Reihenfolge nicht alles ausspielen, ehe es zwei Mal Nachschub gibt.

Bewertung: Nett!

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