Welcome to the Moon: aufwendig!

Für ein Ausfüllspiel betreiben wir hier viel Aufwand. Wir lesen eine eher umständliche Grundregel, die dann schon beim ersten Szenario zu einem guten Teil außer Kraft gesetzt und auch mit jedem anderen modifiziert wird. Wir durchstöbern sechs Kartons mit Karten, von denen kein einziger auch nur halb gefüllt ist, auf der Suche nach den richtigen. Wir decken Runde für Runde fleißig drei Karten auf, um die möglichen Aktionen festzulegen, von denen wir dann nach eingehendem Studium unseres Tableaus voller Details die für uns richtige heraus suchen, eine Zahl eintragen und möglichst viele Bonuskaskaden auslösen, in der Hoffnung keine zu übersehen.

Bewertung: Naja!

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Agricola Moorbauern: nur für Süchtige!

Die Moorbauern-Erweiterung für Agricola kommt in drei Ausbaustufen daher, weil sie dem ohnehin nicht ganz einfachen Grundspiel noch ein paar Dinge hinzufügt, die beachtet werden wollen: Der Hofplan ist nicht leer, sondern Bäume müssen erst gefällt und Moore trocken gelegt, außerdem Räume beheizt und Sonderaktionen im Auge behalten werden. Außerdem gibt es jetzt Pferde, zusätzlich 14 große Anschaffungen und 117 kleine Anschaffungen.

Bewertung: Spitze!

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Radlands: angestrengt martialisch!

Die ganze Aufmachung ist ziemlich klischeehaft gewaltorientiert ohne jedes Augenzwinkern und das Spiel selbst läuft dann auch so. Der wichtigste Unterschied bei den Zugmöglichkeiten spricht Bände: Er besteht zwischen Beschädigen versus Zerstören.

Bewertung: Gähn!

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Nova Luna: noch so ein Spiel!

Wir nehmen aus der Auslage in der Mitte und basteln ungestört an unserem je eigenen Puzzle. Niemand nimmt anderen absichtlich etwas weg, weil der eigene Nachteil überwiegt und sich ohnehin die Spielsituation verändert hat, bis wir einmal rund um die Auslage sind. Das Puzzle selber ist ewig gleiche Kombinatorik aus vier Farben. Super einfach, aber auch super trocken.

Bewertung: Gähn!

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Fabelsaft: saftlos!

Das Spielprinzip macht eine Bewertung nicht leicht: Einerseits verändert sich die Spielmechanik ständig, wenn sich die Kartenauslage ändert, was ja eigentlich eine feine Sache ist. Andererseits aber läuft das Spiel darauf hinaus, stets die Aktion zu wählen, bei der die meisten Karten zu holen sind. Wie man an die Karten kommt, ändert sich zwar, aber die tatsächlich in Frage kommenden Optionen sind recht überschaubar.

Bewertung: Naja!

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Sea Salt & Paper: entspannt spannend!

Mit ein paar Kniffen wurde hier einem drögen Kartensammeln à la Rommé Leben eingehaucht. Entweder nehme ich eine Karte von den beiden offenen Ablagestapeln oder zwei vom verdeckten Nachziehstapel, wovon ich eine behalten darf. Der Rest des Spiels dreht sich darum, Kombinationen mit recht unterschiedlichen Effekten zu sammeln: Nachziehen, Stehlen, Punkte auf Sets oder Farben. Manche Karten kann man rauslegen, um sie zu sichern, die eigentlichen Punktegeneratoren aber nicht. Das macht auch Schlussmachen etwas knifflig, weil man entweder das sofortige Ende ansagen kann oder eine Endrunde, die mit einer extra Farbwertung lockt, wenn man danach die meisten Punkte hat, also nicht unglücklich bestohlen wurde. Dadurch bleibt das Spiel bis zum Schluss spannend, obwohl es sich sehr entspannt spielt.

Bewertung: Empfehlung!

Krass kariert: Interessante Mechanik, gleichförmiger Ablauf!

Weil man die Karten nicht sortieren darf, versucht man eine Reihenfolge zu finden, aus der sich ein paar hübsche Kombinationen ergeben. Diese angenehme, kurzweilige Denkaufgabe wird aber krass konterkariert durch die Sonderkarten „Stop“ und „Nachziehen“. Lässt man diese weg, gewinnt das Spiel deutlich an taktischem Reiz. Trotzdem wird das nicht einmal als Variante vorgeschlagen. So oder so nutzt sich das Spiel aber relativ flott ab, weil sich die Runden arg ähneln und echte Höhepunkte fehlen.

Bewertung: Naja!

Wasserkraft: Gemeinheit!

Gemeinheit! Das Spiel ist eine einzige Gemeinheit. Ständig wird einem das Wasser abgegraben. Ständig fehlt immer genau eine Ressource, um den richtig guten Zug zu machen. Ständig bringt die Energieerzeugung eine Einheit zu wenig, um den schönen Auftrag zu erfüllen. Ständig sind die anderen einen Schritt voraus, um Punkte beim Rundenende zu machen. Einfach eine Gemeinheit!

Bewertung: Spitze!

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Galaxy Trucker: Tolles Teenagerspiel!

Kann mit Kindern gespielt werden, sofern die nötige Frustrationstoleranz gegeben ist. Die ist bitter nötig, denn von den Raumschiffen fliegen die Teile nur so weg und man muss oft genug froh sein, überhaupt anzukommen. Ansonsten gilt: herrlich hektisch, perfekt imperfekt, ungemein ungerecht, galaktisch thematisch. Schnelligkeit, Kombinationsgabe und Augenmaß sind gefragt, um die Schiffe zusammen zu bauen, Glück, Nehmerqualitäten und Galgenhumor um durchs All zu flitzen. Interaktion findet eigentlich nur insofern statt, als dass man den Spaß zusammen durchlebt.

Bewertung: Empfehlung!

Kanban: Fabrikspiel!

Riecht nach Arbeit, schmeckt aber nach Spiel pur! Titel und Aufmachung lassen Wiederholung des Arbeitsalltags befürchten, die Regelfülle ebenso. Nach einer Partie stellen sich die aber als erstaunlich elegant und eingängig heraus. Fortan kann man sich an verschiedensten mittel- bis langfristigen Strategien und kurzfristigen taktischen Manövern austoben. Jede Partie verläuft erfrischend anders. Thematisch bildet Lacerda eine Automobilfabrik geradezu lebendig ab, trotzdem artet es kein bisschen in Arbeit aus. Unfassbar gewieft ausgeklügelt. Funktioniert in jeder Spielerzahl, ist aber nichts für Kinder.

Bewertung: Spitze!